Riquewihr – Mittelalterzauber, Wein & Elsässer Lebensfreude
Riquewihr zählt zu den schönsten Dörfern an der Elsässischen Weinstraße und begeistert mit seinem märchenhaften Ortsbild: bunte Fachwerkhäuser, liebevoll geschmückte Balkone, enge Kopfsteinpflastergassen und eine beeindruckend intakte Stadtmauer machen jeden Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis.
Zwischen den berühmten Weinlagen Schoenenbourg und Sporen gelegen, verströmt das Winzerstädtchen zu jeder Jahreszeit eine unverwechselbare Atmosphäre – ob beim Bummel durch die Rue du Général de Gaulle, beim Entdecken kleiner Boutiquen oder bei einer Pause in einer gemütlichen Winstub.
Riquewihr ist ein Ort zum Schlendern, Staunen und Genießen – voller Charme, Farben und Genussmomente.
Sehenswertes auf einen Blick
-
Malerische Altstadt
Fachwerk, enge Gassen und ein nahezu vollständig erhaltener mittelalterlicher Ortskern aus dem 15.–18. Jahrhundert – selten findet man so ein geschlossenes Stadtbild.
-
Dolder-Turm – Wahrzeichen Riquewihrs
1291 erbaut, 25 m hoch, diente als oberes Stadttor, Wachturm und Glockenturm. Außen wehrhaft, innen mit dekorativem Fachwerk – ein besonderer Blickfang.
-
Diebesturm (Tour des Voleurs)
Ehemaliges Stadtgefängnis mit historischem Verlies und altem Winzerhaus – heute eines der spannendsten Museen im Ort.
-
Château & Postmuseum
Das Château beherbergt das Elsässische Postmuseum mit eindrucksvollen historischen Exponaten.
-
Stadtmauer & Wehrtürme
Riquewihr ist von einer weitgehend geschlossenen doppelten Stadtmauer umgeben – ein Spaziergang entlang der Befestigung lohnt sich.
-
Brunnen „Fontaine de la Sinne“
Historischer Weinbrunnen, einst wichtiger Treffpunkt für Winzer und Handel.
Praktische Tipps
Anreise: Riquewihr liegt etwa 15 Minuten nördlich von Colmar und ist gut mit dem Auto erreichbar.
Parken: Empfehlenswert sind die Parkplätze am Ortsrand (Route de Ribeauvillé, Route de Kaysersberg). Von dort sind es nur wenige Gehminuten bis in die Altstadt.
Beste Reisezeit: Frühling & Herbst sind perfekt für Spaziergänge durch die Weinberge. Im Dezember verwandelt sich Riquewihr in ein romantisches Weihnachtsdorf.
Stadtbummel-Tipp: Die Hauptgasse Rue du Général de Gaulle führt direkt durch den historischen Ortskern – perfekt für eine gemütliche Entdeckungstour. Wer den Ort noch intensiver erleben möchte, findet hier unseren Stadtrundgang durch Riquewihr – mit den schönsten Ecken, Fotospots und historischen Highlights.
Übernachten in Riquewihr
Riquewihr zählt zu den schönsten Weinorten im Elsass – umgeben von Rebhängen und historischem Fachwerk.
Unsere Tipps zum Übernachten und die Top-Empfehlungen findest du hier:
Riquewihr im Advent – stimmungsvolle Abende & festlicher Weihnachtsmarkt
In der Adventszeit zeigt sich Riquewihr von seiner vielleicht schönsten Seite. Viele Fassaden sind liebevoll dekoriert, in den Fenstern erscheinen kleine Szenen, und abends tauchen warme Lichtinstallationen das mittelalterliche Dorf in ein zauberhaftes Glühen. Durch die Gassen weht der Duft von Gewürzen, Holz und winterlichen Spezialitäten – eine Atmosphäre, die sofort ein weihnachtliches Gefühl entstehen lässt.
Besonders beliebt ist der Weihnachtsmarkt von Riquewihr, der an mehreren Adventswochenenden stattfindet. Er ist kleiner und charmanter als viele große Märkte, dafür aber besonders authentisch: handwerkliche Produkte, regionale Spezialitäten und eine Kulisse, die kaum festlicher sein könnte. Ein Spaziergang am späten Nachmittag oder Abend lohnt sich hier ganz besonders.
Park-and-Ride „Perles de Noël“
Für eine entspannte Anreise zum Weihnachtsmarkt in Riquewihr empfiehlt sich der Park-and-Ride „Perles de Noël“ in Hunawihr. Von dort fahren an den Adventswochenenden regelmäßig Shuttlebusse direkt ins Dorf.
Standort: Naturoparc, Hunawihr
Shuttles: Samstags & sonntags alle 30 Minuten (Adventswochenenden)
Zeiten: 9:45–18:05 Uhr
Ideal, wenn du den Weihnachtsmarkt ohne Parkplatzsuche genießen möchtest.
Die Umgebung entdecken
Riquewihr ist idealer Ausgangspunkt für Ausflüge entlang der Elsässischen Weinstraße und in die Vogesen:
• Ribeauvillé – drei Burgruinen & malerische Altstadt
• Hunawihr – befestigte Kirche, Storchpark
• Kaysersberg – eines der schönsten Dörfer Frankreichs
• Zellenberg – Winzerdorf mit Panoramablicken
• Weinberge Grand Cru Schoenenbourg & Sporen – perfekt für Spaziergänge und Fotopunkte
• Vogesenmassiv – Wandern, Panoramawege, Bergseen
Viele Wege bieten großartige Ausblicke auf die Weinlandschaft rund um Riquewihr.
Kulinarische Entdeckungen in Riquewihr – Wein & Genuss im historischen Ambiente
Traditioneller Elsässer Flammkuchen frisch aus dem Ofen – belegt mit Speck, Zwiebeln und Crème fraîche
Riquewihr liegt zwischen zwei berühmten Grand-Cru-Lagen: Schoenenbourg und Sporen, beide seit dem Mittelalter geschätzt für ihre erstklassigen Rieslinge und Gewürztraminer.
Die Weingüter im Ort bieten Verkostungen oft in historischen Kellern an. Die Winzertradition gehört seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Lebensadern Riquewihrs – und das schmeckt man.
Typisch elsässische Spezialitäten, die du hier unbedingt probieren solltest:
• knuspriger Flammkuchen
• Baeckeoffe
• Coq au Riesling
• Elsässer Wurst- & Pastetenspezialitäten
• Süßes aus Confiserien & Macaron-Manufakturen
Die vielen kleinen Winstubs bieten eine besonders authentische Atmosphäre – perfekt für Genießer.
Wusstest du schon?
• Riquewihr gehört zu den „Plus Beaux Villages de France“ – den schönsten Dörfern Frankreichs.
• Das Ortsbild ist außergewöhnlich dicht – die Häuser stammen überwiegend aus dem 15.–18. Jahrhundert und sind nahezu vollständig erhalten.
• Riquewihr wurde im 16. Jh. sehr wohlhabend – dank des Weinhandels in ganz Europa.
• Die doppelte Stadtmauer ist ein Relikt dieser Blütezeit und zählt zu den am besten erhaltenen Befestigungsanlagen der Region.
• Der Dolder wurde 1291 errichtet – gleichzeitig mit der ersten Stadtmauer.
Geschichte
Die Wurzeln Riquewihrs reichen weit zurück: Im 8. Jahrhundert soll ein fränkischer Grundbesitzer namens Richo an diesem Ort ein Weingut betrieben haben – aus Richo villa entwickelte sich über die Jahrhunderte der heutige Ortsname Riquewihr.
Im Mittelalter wechselte der Ort mehrfach die Herrschaft: zunächst Eguisheim-Dabo, später die Herren von Horbourg und schließlich die Grafen von Württemberg-Montbéliard. Wie viele elsässische Orte litt Riquewihr während des Dreißigjährigen Krieges erheblich, erholte sich jedoch dank des Weinbaus schnell wieder.
Seine größte Blütezeit erlebte das Städtchen im 16. Jahrhundert, als der Wein aus Riquewihr bis nach ganz Europa gehandelt wurde. Der Wohlstand jener Epoche ermöglichte den Bau einer doppelten Stadtmauer, die bis heute das Stadtbild prägt. Die Altstadt bewahrte durch die Jahrhunderte hinweg ihren außergewöhnlich dichten Bestand an Bürgerhäusern aus dem 15.–18. Jahrhundert, was Riquewihr zu einem der authentischsten Orte im Elsass macht.
1680 gelangte Riquewihr unter französische Krone, blieb aber zunächst Eigentum Württemberg-Montbéliard, bevor der Ort 1796 endgültig Frankreich angegliedert wurde. Heute gehört Riquewihr offiziell zu den „Plus Beaux Villages de France“, den schönsten Dörfern des Landes.
